Geschichte

Unsere Vereinsgründung im Jahre 1928 verdanken wir den Gründungsmitgliedern M. Wegmann, G. Wydler, R. Stanek, R. Schiesser und W. Basler. Das Orchester nannte sich damals Handharmonika-Club Altstetten - kurz HCA. Seit 1977 gibt sich der Verein einen den Tatsachen eher entsprechenden Namen: Akkordeon-Orchester Zürich-Altstetten (AOZA). Es gehört unterdessen zu den ältesten Orchestern der Schweiz.

In den ersten 16 Jahren wurde der Club musikalisch von Max Wegmann, Herrn Käser und Willy Basler geführt. Anno 1944 übernahm Walter Alois Dobler den Dirigentenstab. Bis zu seinem Tode im Jahre 1960 hat Herr Dobler dem Verein und der Akkordeonmusik durch sein profundes Können ausserordentlich viel gegeben. In seine Lücke sprang für einige Jahre Reinhard Hollenstein. Von 1965 bis 1979 leitete das Ehepaar Gérard und Heidi Fahr-Dobler das Orchester und nach der Trennung im Jahr 1979 übernahm Heidi Fischer-Dobler die gesamte musikalische Leitung des Vereins.

Mit der Entwicklung zum heutigen ausgereiften Akkordeoninstrument und der Akkordeon-Musikliteratur waren das AOZA und seine Verantwortlichen bestrebt, anspruchsvolle Musik zu spielen und gute Leistungen zu vollbringen. Schon seit mehr als 60 Jahren nimmt das Orchester an Wertungsspielen im In- und Ausland teil. Durch das Motto: „Durch seriöse Vorbereitung und Einstudierung der Musikstücke zu Anerkennung zu kommen“, durften sich die verschiedenen Orchester mit besten Auszeichnungen belohnt sehen. So absolvierte der HCA anfangs der 50er Jahre zwei grosse Tourneen ins kriegsverwüstete Deutschland und übermittelte der damals leidenden Bevölkerung die allerersten Grüsse aus der Schweiz. In dieser Zeit kam unter der Leitung von W. Al. Dobler durch unser Orchester an Wertungsspielen in der Schweiz die Novität der Akkordeon-Originalmusik zu Gehör. Der Erfolg war durchschlagend und zugleich wegweisend bis in die heutige Zeit. Natürlich begnügte sich der Verein nicht nur mit Wertungsspielen. Es wurden Aufnahmen gemacht beim damaligen Radio Beromünster (heute Radio DRS1) und die alljährliche Abendunterhaltung im Herbst - inkl. clubeigener Theatergruppe - war jedes Jahr ein grosser Erfolg. Eine gute Zusammenarbeit herrschte während vieler Jahre mit den in Altstetten domizilierten Vereinen „Berner Trachtenchörli“, „Jodeldoppelquartett“ und dem „Dramatischen Verein“. Mit letzterem verbindet uns noch immer eine besondere Freundschaft, spielte doch von 1992 bis 1998 jeweils eine Delegation des AOZA an 4 - 6 Vorstellungen vor der Theateraufführung und während der Pause beim Dramatischen Verein Altstetten.

Schon während der Zeit, als dem Orchester musikalisch Heidi und Gérard Fahr noch gemeinsam vorstanden, wurden grosse Erfolge verzeichnet. 1967 konnte das Junioren- und Seniorenorchester am Eidgenössischen Harmonika- und Akkordeon-Musikfest (EHAMF) in Zürich erstmals unter dieser Leitung gleich mit dem Prädikat „Ausgezeichnet“ belohnt werden. Es folgten weitere Erfolge in der Schweiz und im Ausland. Dem überaus grossen Engagement, unermüdlichen Einsatz und der konsequenten musikalischen Führung von Heidi Fischer ist es zu verdanken, dass das Akkordeon-Orchester Zürich-Altstetten an Wertungsspielen im In- und Ausland wiederholt die besten Auszeichnungen entgegennehmen kann. Ein musikalischer Höhepunkt bildet immer wieder die seit 1986 erfolgte Teilnahme am alle 3 Jahre stattfindenden Internationalen Akkordeon-Festival in Innsbruck. Das Ergebnis „Erster Rang und Sieger Innsbruck 1992“ in der Kategorie Oberstufe veranlasste das Orchester eine CD-Aufnahme zu lancieren. Mit Stücken aus „Best of AOZA“ sind wir seit 1993 regelmässig auch am Radio zu hören.

Trotz neuer Formation im Orchester wurde auch die Teilnahme im Jahre 2000 am EHAMF in Luzern zu einem grossen Erfolg. Unser Wahlstück wurde gar live am Radio übertragen und überraschte dank perfektem Vortrag Publikum und Jury. Am EHAMF 2004 in Lyss trat das Orchester zum ersten Mal in seiner Geschichte in der Kategorie „Höchststufe“ an. Und auch die Teilnahme am EHAMF 2009 in Herisau hatte sich einmal mehr gelohnt. In der Kategorie „Oberstufe“ wurde das Orchester I mit 48.1 von 50 möglichen Punkten als bestes Orchester in dieser Kategorie prämiert. Zu den Orchester-Wertungsspielen stellen sich periodisch auch Einzelspieler und Duos zum Wettkampf. Unsere Mitglieder verzeichneten stets grosse Erfolge. Nur dank ausserordentlich fleissigem Üben kann ein/e Spieler/in solche Ergebnisse verzeichnen. Seit vielen Jahren zieht sich das Orchester vor dem Jahreskonzert zur Klausur zurück und übt jeweils ein ganzes Wochenende lang. Vom Samstagmorgen bis Sonntagnachmittag wird hart geübt - anfangs jede Stimme einzeln - später das gesamte Orchester. Nebst dem Erfolg, den man jeweils am Sonntag zufrieden spürt, ist das auch DER Anlass für die Geselligkeit am Abend. Praktisch jedes Mal nehmen nach dem Essen einige Spieler das Instrument nochmals zur Hand und spielen gemeinsam „einfach so“. Die Freude kommt von Herzen - das ist zu spüren.

Im AOZA wird aber nicht nur musiziert, sondern es wird auch die Geselligkeit und Gemeinschaft gepflegt. Beim Fussballspielen gewann der HCA gar einmal das Altstetter Dorfturnier. In den letzten Jahren beschränkte man sich allerdings sportlich aufs Skifahren und Wandern. Alle Jahre wieder werden zudem Grill- und Segelabende, der Besuch von Theater und vieles mehr organisiert. Diese Tätigkeiten stärken nicht nur die Fitness, sondern sie kitten die Aktiven und ebenfalls teilnehmenden Passiven menschlich aneinander. Einer der verbindenden Anlässe ist auch das unregelmässig vom Quartierverein organisierte „Altstetter Fäscht“. 1991 nahm das AOZA zum ersten Mal mit einem Verkaufsstand teil. Die mexikanischen Tortillas waren ein Riesenerfolg bei Jung und Alt. Die Spieler waren weit in die Nächte hinein am Produzieren, Verkaufen, Auffüllen und Servieren. Unser Crêpes-Stand am „Chreis 9-Fäscht“ im Sommer 2009 wurde von den Besuchern regelrecht überrannt. Regelmässig können wir an solchen Anlässen auch auf die Mithilfe treuer Passivmitglieder zählen.

Über die Grenzen verbinden uns Freundschaften mit verschiedenen Akkordeonorchestern. 1952 reiste der damalige HCA nach Rüsselsheim im Rheinland und wurde aufs liebenswürdigste von der Bevölkerung, der Stadtverwaltung und den Opelwerken empfangen. Auch im Schwarzwald hatten wir einen Verein kennengelernt, den wir des Öfteren besuchten und auch in Zürich zu Gast hatten. Im Frühjahr 1977 lernten wir die Ravensburger Harmonika-Spieler kennen. Dieser hervorragende Club gab uns die Ehre, am 50jährigen Jubiläum als Gast am Nachmittagskonzert mitzuwirken. Im Frühjahr 1981 reiste das AOZA via Wilhelmshaven nach Enschede (NL) und wirkte dort mit einem Auftritt am Konzert der Akkordeon Vereinigung „De Wolbinas“ mit. Ein Gegenbesuch bei uns erfolgte im Jahr darauf anlässlich eines Frühlingskonzerts. Im Herbst 1999 fand ein spezielles Konzert in Feldkirch statt. Der Akkordeon Club Montafon lud das englische Orchester „Jenny's Accordeonists“ und uns ein.

Im Bemühen, einen Beitrag zum Quartierleben in Altstetten beisteuern zu können, ist das AOZA auch Mitglied des Quartiervereins Altstetten, durch den es sich unterstützt und gefördert fühlt. Stets wird das Orchester zur Teilnahme an Quartierfesten, Quartierkonzerten - wie das seit vielen Jahren stattfindende „Konzert zum neuen Jahr“ von der Kulturellen Kommission - eingeladen.  

Um den Kontakt zu den vielen Passivmitgliedern aktiver zu gestalten, besteht seit 1984 ein Cluborgan. Mit dem AOZA-Journal - unterdessen heisst es AOZA-Blatt - werden alle Tätigkeiten drei Mal jährlich festgehalten und mit Fotos und Berichten von Teilnehmern illustriert.